Facebooks Libra ≋ Was ist passiert? Teil 1

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Ted Maas
Digital Marketeer
Ted Maas

Am 18. Juni 2019 wurde die Krypto-Gemeinschaft plötzlich von der Libra-Ankündigung überrascht. Eine neue digitale Währung, die von dem Sozialen-Medien-Ungeheuer Facebook Inc. entwickelt werden soll. Libra, das sich als das neue globale Zahlungssystem einführt, füllte schnell alle Schlagzeilen. Nach Meinung der Experten sollte die Kryptowährung hiermit zu einer Mainstream-Angelegenheit werden. Heute, fast ein Jahr nach der Ankündigung, gab es für Libra viele Rückschläge, viel Kritik und einen extremen Regulierungsdruck, bevor das Projekt überhaupt in die Tat umgesetzt wurde. Was ist also passiert? In dem heutigen Artikel wollen wir in Erinnerung rufen, was die vergangenen zwölf Monate uns gelehrt haben.


Libra header

Ein neues globales Zahlungssystem

Facebook gab am 18. Juni sein offizielles Whitepaper heraus und gab bekannt, dass sie ihre eigene Stablecoin mit der Bezeichnung Libra herausgeben würden. Sie würde durch finanzielle Vermögenswerte (verschiedene Kryptowährungen) gestützt, um den immanenten Wert zu sichern, und durch die US-Staatskasse Securities, um eine extreme Volatilität zu vermeiden. Die auf Basis ihrer eigenen skalierbaren Blockchain arbeitende Stablecoin würde von der Libra Association geleitet. Diese Vereinigung hat Gründungsmitglieder wie Mastercard, Paypal, Uber und Coinbase. Was konnte dabei also noch schiefgehen?

Libra mission

Obwohl die Ankündigung sich sofort positiv auf viele Kryptopreise auswirkte, dauerte es nicht lange, bis sich Libra mit vielen Rückschlägen konfrontiert sah. Schließlich hat Facebook nicht gerade den besten Ruf, wenn es um personenbezogene Daten und Datenschutz geht. Und jetzt wollen sie auch noch eine neue wirtschaftliche Infrastruktur einführen? Das gab Anlass zu vielen Fragen, die hier chronologisch aufgeführt werden:

  • JULI 2019: Internationale Regulierungsbehörden, Zentralbanker und Politiker meldeten schnell ihre Zweifel zu dem gesamten Projekt an, sprachen von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung als ihren Hauptsorgen.
  • JULI 2019: David Marcus, Projektleiter von Libra, wird zum Capitol Hill in Washington, USA, geladen. Während dieser Besprechung wird David Marcus zwei ganze Tage lang befragt, da man Zweifel an den Motiven von Facebook Inc. hat.
  • AUGUST 2019: Die Europäische Kommission, die befürchtete, dass Libra "wettbewerbsschädigendes Verhalten" fördern könnte, ließ die digitale Währung von Kartellbehörden prüfen. Ihr Urteil war, dass die Coin in ihrer derzeitigen Form niemals ohne strenge Regeln und Vorschriften genehmigt würde.
  • OKTOBER 2019: Mark Zuckerberg, der Gründer von Facebook, muss vor dem amerikanischen Kongress aussagen und Fragen zu dem Datenaustauschskandal von Facebook beantworten.

  • Trump on libra

Und was geschieht dann?

Heißt das, dass die Libra Coin ein totgeborenes Kind ist? Nicht unbedingt, obwohl die Erwartungen etwas gedämpft wurden. David Marcus (Libra- Projektleiter) gab zu, dass der ursprüngliche Plan für die Coin etwas zu ehrgeizig war. Die meisten Versuche, die Erwartungen zurückzuschrauben, kamen übrigens von Herrn Marcus selbst. Zum Beispiel gab er im November 2019 bekannt, dass Facebook, WhatsApp und Libra keine Daten austauschen würden, und bestätigte, dass die Unternehmen als getrennte Firmen zu sehen sind. Alles war ruhig bis diese Woche, als die Libra Association endlich ihr Schweigen brach und eine neue Presseverlautbarung herausgab. In dieser Verlautbarung gibt das Unternehmen bekannt, dass seine Brieftasche von Calibra in Novi umfirmiert wird und dass sich die Verbraucher mit von der Regierung herausgegebenen IDs identifizieren müssen. Das bedeutet, dass Libra ein vollständiges KYC (Know your customer)-Verfahren benutzt und sich von ihren früheren Aussagen abwendet. Es scheint so, als ob all die harte Kritik dafür gesorgt hat, dass Libra ihre ursprünglichen Pläne überdacht hat, und wir unsererseits warten nun ungeduldig darauf, was sie als nächstes tun werden!

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